Wie in fast alle Kommunen wirkt sich die schlechte wirtschaftliche Lage auch in Gundelfingen auf die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde aus. Gleichzeitig stehen große Investitionen an – nicht nur der Neubau der Grundschule, sondern auch weitere Themen wie das Feuerwehrhaus oder die Sanierung des Obermattenbades. In Heuweiler sieht es ähnlich aus.
In dieser Situation ist es sehr zu begrüßen, dass die Landesregierung – und hier insbesondere der Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) – sich entschlossen hat, die Mittel aus dem Infrastruktur-Sondervermögen des Bundes den Kommunen unbürokratisch zur Verfügung zu stellen. Insgesamt fließen aus diesem Sondervermögen 13 Mrd. Euro über die nächsten Jahre nach Baden-Württemberg.
Zwei Drittel davon leitet das Land an die Kommunen weiter. Dies geschieht in Form eines Budgets je Kommune, auf das die Gemeinde einfach durch den Nachweis von Rechnungen für Investitionen zugreifen kann – keine aufwändige Beantragung, kein Förderprogramm, keine bürokratischen Hürden. In der Rede zur Einbringung des Nachtragshaushalts machte Bayaz deutlich, dass Baden-Württemberg bereit gewesen wäre, hier ein noch einfacheres Verfahren zu finden – dieses Vertrauen in die Kommunen hatte der Bund leider nicht.
Zudem gibt das Land weiteres Geld in den kommunalen Finanzausgleich. Mit dem Drittel der Bundesmittel, das beim Land verbleibt, werden Straßen, Brücken und Schienenwege saniert sowie der Bau von Wohnungen, Sportstätten und Kliniken gefördert – es kommt also allen Bürgerinnen und Bürgern zu Gute.
In konkreten Zahlen bedeutet dieses Budget, dass der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald auf zusätzliche 57 Mio. Euro für Investitionsmaßnahmen zurückgreifen kann. Dazu kommen die Budgets für die Kommunen. Gundelfingen erhält aus dem Sondervermögen ein Budget von knapp 7 Mio. Euro, auf Heuweiler entfallen rund 750.000 Euro. Diese Mittel können von der Gemeinde jeweils einfach für Bau- und Infrastrukturmaßnahmen genutzt werden.
Wir begrüßen es sehr, dass Baden-Württemberg hier nach dem Motto »einfach machen« vorgeht. Das Infrastruktur-Bugdet ist nur ein Baustein, um die Haushaltslage der Kommunen wieder ins Lot zu bringen. Ebenso wichtig ist es, dass es zwischen Bund und Ländern endlich zu einer Einigung über die konsequente Anwendung des Prinzips »wer beauftragt, zahlt auch« kommt. Hier liegt leider noch eine Wegstrecke vor uns.
Till Westermayer für den Ortsvorstand