Bericht von der Mitgliederversammlung 10.07.2025

Grüne Mitglieder drängen auf schnelle und klimagerechte Sonneplatz-Umgestaltung

Sonneplatz Gundelfingen

Bei der Mit­glie­der­ver­samm­lung von Bünd­nis 90/Die Grü­nen Gun­del­fin­gen – Wild­tal war die kli­ma­an­ge­pass­te Umge­stal­tung des Son­ne­plat­zes in der Gun­del­fin­ger Orts­mit­te ein zen­tra­les The­ma. Bea­te Fischer-Wackes berich­te­te hier­zu aus dem Gemein­de­rat. Um über­haupt etwas vor­an­zu­brin­gen, sei die Frak­ti­on bereit gewe­sen, sich auf den Kom­pro­miss ein­zu­las­sen, nur fünf Park­plät­ze weg­fal­len zu las­sen und den Platz mit vier Bäu­men und einem Was­ser­spiel auf­zu­wer­ten. Das rei­che aller­dings aus grü­ner Sicht nicht, um die Auf­ent­halts­qua­li­tät der Orts­mit­te auch in Hit­ze­som­mern zu sichern. Des­we­gen hat­te die Frak­ti­on ursprüng­lich dar­auf gedrängt, einen Groß­teil der ober­ir­di­schen Park­plät­ze ent­fal­len zu las­sen und deut­lich mehr Bäu­me vor­zu­se­hen – und so auch in hei­ßen Som­mern einen attrak­ti­ven Platz in der Orts­mit­te zu schaf­fen. Dafür gebe es aller­dings – teils mit hane­bü­che­nen Argu­men­ten – kei­ne Mehr­heit im Gemein­de­rat. Das sei umso bedau­er­li­cher, als der größ­te Anteil der Umge­stal­tungs­kos­ten durch ein Bun­des­för­der­pro­gramm über­nom­men werde.

Die anwe­sen­den Mit­glie­der der Par­tei bekräf­tig­ten den Wunsch, mit dem Son­ne­platz in Rich­tung einer kli­ma­an­ge­pass­ten Gemein­de vor­an­zu­ge­hen und die Umge­stal­tung zukunfts­ori­en­tiert umzu­set­zen. Dass dies mit den aktu­el­len Mehr­hei­ten im Gemein­de­rat nicht mög­lich sei, sei für eine Gemein­de wie Gun­del­fin­gen sehr bedau­er­lich. Ange­spro­chen wur­de zudem, dass eine Ver­la­ge­rung der Park­plät­ze und eine bes­se­re Rad­ver­kehrs­füh­rung dazu bei­tra­gen könn­te, die Orts­mit­te siche­rer zu machen. Hin­ge­wie­sen wur­de zudem dar­auf, dass es zur Platz­ge­stal­tung ja eine Bür­ger­be­tei­li­gung gege­ben habe. Die­se sei zu berücksichtigen.

Ein wei­te­res The­ma der Mit­glie­der­ver­samm­lung war die schwie­ri­ge Finanz­la­ge sowohl im Kreis­tag wie auch in der Gemein­de. Kreis­rä­tin Sil­ke Eis­feld, stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de und Mat­thi­as Schmidt-Eule als Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Gemein­de­rats­frak­ti­on berich­te­ten dazu aus­führ­lich. Sil­ke Eis­feld beton­te, dass Grü­ne und SPD im Kreis­tag zwar zu Ein­spa­run­gen bereit sei­en, dass es aber unver­ant­wort­lich sei, hier als ers­tes an die ver­hält­nis­mä­ßig klei­nen und in ihrer lang­fris­ti­gen Wir­kung sehr wich­ti­gen Zuschüs­se zu psy­cho­so­zia­len Bera­tungs­ein­rich­tun­gen her­an­zu­ge­hen. Hier sei lei­der die kon­ser­va­ti­ve Mehr­heit im Kreis­tag deut­lich zu spüren. 

Mat­thi­as Schmidt-Eule ging auf die gro­ßen Inves­ti­ti­ons­vor­ha­ben der Gemein­de ein. Pflicht­auf­ga­ben wie die Schul- und Feu­er­wehr­bau­ten müss­ten umge­setzt wer­den, auch wenn es zuneh­mend schwie­ri­ger sei, Mit­tel hier­für zu fin­den. Es sei rela­tiv schnell klar gewe­sen, dass etwa die Sanie­rung Ober­mat­ten­bad als frei­wil­li­ge Auf­ga­be aktu­ell nicht umge­setzt wer­den kön­ne. Er wün­sche sich hier eine früh­zei­ti­ge Infor­ma­ti­on der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger durch die Gemein­de und den Gemeinderat.

Ange­spro­chen wur­de im wei­te­ren Ver­lauf der Sit­zung zudem die Rad­we­ge­pla­nung. Bereits Ende des Jah­res soll am Frei­bur­ger Ende mit dem Bau des Rad­schnell­wegs RS6 begon­nen wer­den, mög­li­cher­wei­se schon 2026 dann auch in Gun­del­fin­gen. Ob die­se Pla­nung so halt­bar sei, wur­de in der Ver­samm­lung in Fra­ge gestellt. Es gebe noch vie­le unge­klär­te Pla­nungs­fra­gen beim Gun­del­fin­ger Ver­lauf des Rad­schnell­we­ges. Hier müss­ten Lösun­gen gefun­den wer­den, die dafür sor­gen, die eine siche­re Durch­fahrt am Ober­mat­ten­bad gewähr­leis­ten und die Inter­es­sen von Rad- und Fuß­ver­kehr fair berück­sich­ti­ge. Auch das Zusam­men­spiel mit den Bau­vor­ha­ben der Bahn und mit dem Bau­ge­biet Zäh­rin­ger Höhe müs­se beach­tet werden. 

Sil­ke Eis­feld erläu­ter­te, dass der RS6 durch das Land getra­gen und gebaut wer­de. In eige­ner Regie sei der Kreis aktu­ell lei­der nicht bereit, wei­te­re Rad­schnell­we­ge zu ent­wi­ckeln. Statt­des­sen set­ze der Land­kreis auf die Erstel­lung einer Rad­we­ge-Haupt­rou­ten-Kon­zep­ti­on, die die Durch­gän­gig­keit der Rad­we­ge zwi­schen den Zen­tren im Land­kreis zum Ziel hat. Noch gäbe es lei­der vie­le Lücken und Gefah­ren­stel­len im Rad­we­ge­netz des Land­krei­ses, wor­auf die grü­ne Frak­ti­on im Kreis­tag immer wie­der hin­wei­se und anmah­ne, die Lücken rasch zu schließen.

Zum Aus­klang der Ver­samm­lung infor­mier­te Till Wes­ter­may­er aus dem Orts­vor­stand über die Pla­nun­gen für den Wahl­kampf im Vor­feld der Land­tags­wahl am 8. März 2026. Er berich­te­te von der Wahl­ver­samm­lung zur erst­mals auf­ge­stell­ten Lan­des­lis­te und äußer­te sich zuver­sicht­lich, dass die grü­ne Kan­di­da­tin im Wahl­kreis Frei­burg I, Danie­la Evers, gute Chan­cen habe, wie­der das Direkt­man­dat zu erringen.