Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung im Bürgersaal der Sonne Wildtal am 7. November 2025 wurde das Vorstandsteam – bestehend aus Christine Beuchert, Michael Oberst, Till Westermayer, Gudrun Wöbbeking (Kasse) und Katja Wurzel – für weitere zwei Jahre bestätigt. Die fünf Vorstände vertreten den Ortsverband gemeinsam. Ebenfalls gewählt wurden Susanne Izadi und Martin Drayer für die Kassenprüfung.
Neben den Wahlen stand bei der Jahreshauptversammlung ein ausführlicher, bebilderter Rückblick auf das letzte Jahr auf dem Programm, den Katja Wurzel vorbereitet hatte. Gudrun Wöbbeking stellte den Kassenbericht vor.
Silke Eisfeld berichtete aus dem Kreistag, Matthias Schmidt-Eule, Beate Fischer-Wackes und Gordon Wolnik informierten über aktuelle Themen aus dem Gemeindrat. In beiden Gremien spielt die deutlich schwieriger werdende Haushaltslage eine große Rolle. Daniela Evers, die als für Gundelfingen zuständige Landtagsabgeordnete und Kandidatin für den Wahlkreis an der Versammlung teilnahm, stellte in Aussicht, dass der Nachtragshaushalt des Landes hier eine gewisse Erleichterung bringen könnte. Aus dem Sondervermögen Infrastruktur des Bundes leite das Land zwei Drittel an die Kommunen weiter, über die nächsten Jahre seien dies insgesamt 8,7 Mrd. Euro. Zudem würden für 2025 und 2026 noch einmal 550 Mio. Euro Landesmittel in die Kommunalfinanzen gegeben.
Dennoch sei mit Einsparungen sowohl im Kreis – hier drohe auch eine deutliche Anhebung der Kreisumlage – wie auch in der Gemeinde zu rechnen, betonten die kommunalen Vertreter*innen. Matthias Schmidt-Eule ging hierzu ausführlich auf die Kosten den geplanten Schulneubaus ein. Aufgrund des intransparenten Verhaltens der Verwaltung und der bisher ungeklärten Frage, wie die enormen finanziellen Folgen aufgefangen werden, habe sich die grüne Fraktion in der denkwürdigen Gemeinderatssitzung hierzu enthalten. Kritisch diskutiert wurde in der Versammlung nicht nur die finanzielle Seite, sondern gleichfalls die Frage, ob der Interimsbau groß genug sei, um Schul- und Pausenbetrieb zu gewährleisten, oder ob hier Konflikte drohten.
Weitere kommunale Themen waren das Spiel auf Zeit der Gegner einer klimagerechten Weiterentwicklung des Sonneplatzes und die Frage, wie intelligente Lösungen dazu aussehen könnten, trotz der schwieriger werdenden finanziellen Situation die heute von der Volkshochschule angebotenen Kurse auch in Zukunft anbieten zu können.
Aus Landesperspektive ging Daniela Evers auf die anstehende Abstimmung zum Polizeigesetz ein. Sie erläuterte, dass eine Analyseplattform für die Polizei grundsätzlich sinnvoll sei, dass aber weiter große Vorbehalte gegenüber der Plattform der US-Firma Palantir bestünden. In dieser Gemengelage werde die Fraktion im Landtag für die Änderung des Polizeigesetzes stimmen und zugleich in einem Entschließungsantrag deutlich machen, dass spätestens in fünf Jahren ein Umstieg auf eine bis dahin zu entwickelnde europäische Lösung notwendig sei.
Ob dies so komme, sei dann auch eine Frage für die neue Landesregierung. Nur mit starken Grünen sei dies gewährleistet. Eine Grundlage für den nun startenden Wahlkampf stellte Till Westermayer vor: der Entwurf für das Parteiprogramm unter der Überschrift »Stabil in bewegten Zeiten« liege nun parteiintern zur Diskussion vor. Neben »klassischen« grünen Themen wie Klimaschutz und weiterem Ausbau eines verlässlichen ÖPNVs lege das Programm einen starken Schwerpunkt auf innovative Wirtschaftspolitik und Aufstiegschancen. Bis zum Beschluss auf dem Landesparteitag am 12.–14. Dezember bestehe noch die Möglichkeit, über Änderungsanträge aus der Parteibasis Einfluss auf das Programm zu nehmen. Daniela Evers ergänzte, dass im Januar ein großer Abendtermin mit dem Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten, Cem Özdemir, in Freiburg geplant sei.
Abschließend lud das wiedergewählte Vorstandsteam dazu ein, am 28. November am Stammtisch des OV teilzunehmen.
Till Westermayer