Wahlprogramm 2024 für die Kommunalwahl – Gundelfingen

Lie­be Wäh­le­rin,
lie­ber Wähler,

Gun­del­fin­gen samt dem Wild­tal ist eine wach­sen­de Gemein­de mit inzwi­schen fast 12.000 Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern. Vie­le davon woh­nen nicht nur in Gun­del­fin­gen, son­dern arbei­ten auch hier. Für alle Men­schen in Gun­del­fin­gen ist es wich­tig, dass Geschäf­te, Hand­werk und Anbie­ter von Dienst­leis­tun­gen vor Ort sind; dass unse­re Land­wir­te dazu bei­tra­gen, Lebens­mit­tel vor Ort zu pro­du­zie­ren; dass es hier Schu­len, Kitas und Kin­der­gär­ten gibt; dass Ärz­tin­nen und Ärz­te genau­so in Gun­del­fin­gen zu fin­den sind wie Wohn­an­la­gen für Senio­rin­nen und Senio­ren. Ein reges Ver­eins­le­ben run­det die­ses Bild ab. Wir set­zen uns dafür ein, dass Gun­del­fin­gen leben­dig und lebens­froh bleibt und sich zukunfts­fä­hig wei­ter entwickelt.

Denn wir ste­hen vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen. Wie errei­chen wir ehr­gei­zi­ge Kli­ma­zie­le (Kli­ma­neu­tra­li­tät)? Wie stär­ken wir unse­re Demo­kra­tie? Wie sehen die Arbeits­plät­ze der Zukunft aus? Was ist mit Natur- und Arten­schutz, mit dem Schutz von Flä­chen und unse­rer Land­schaft? Wie bleibt Gun­del­fin­gen auch in den nächs­ten Jah­ren attrak­tiv und lebenswert?

Im Fol­gen­den wol­len wir Ihnen unse­re Vor­schlä­ge dafür vor­stel­len. Wenn Ihnen unse­re Visi­on einer zukunfts­fä­hi­gen Gemein­de zusagt, bit­ten wir um Ihre Unter­stüt­zung bei der Kom­mu­nal­wahl am 9. Juni 2024.

Für eine nachhaltige Gemeindeentwicklung

In den letz­ten fünf Jah­ren wur­den eini­ge für die Orts­ent­wick­lung zen­tra­le Ent­schei­dun­gen getrof­fen – zwei davon per Bür­ger­ent­scheid. Eine hauch­dün­ne Mehr­heit der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger hat sich für das Neu­bau­ge­biet Näge­le­see-Nord aus­ge­spro­chen, eine etwas grö­ße­re Mehr­heit gegen die Fort­füh­rung der Stra­ßen­bahn­li­nie 4 bis zum Bahn­hof Gun­del­fin­gen. Die­se demo­kra­ti­schen Ent­schei­dun­gen geben den Rah­men vor, in dem unse­re Gemein­de sich ent­wi­ckeln kann.

Gleich­zei­tig zei­gen die­se Ent­schei­dun­gen, dass vie­le Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sich jeweils ein ande­res Ergeb­nis gewünscht hät­te. Im Sin­ne einer demo­kra­ti­schen Kul­tur set­zen wir uns dafür ein, die­se Inter­es­sen nicht unter den Tisch fal­len zu las­sen. Kon­kret heißt das:

  • Näge­le­see-Nord soll das letz­te Bau­ge­biet sein, das die Gemein­de aus­weist. Ein wei­te­res Wachs­tum nach außen gehen wir nicht mit.
  • Näge­le­see-Nord muss kli­ma­freund­lich und kli­ma­an­ge­passt ent­wi­ckelt wer­den. Als inno­va­ti­ves Quar­tier ist es offen für neue Wohn­for­men und zeigt, wie Woh­nen und Arbei­ten zusam­men­ge­dacht wer­den. Näge­le­see-Nord soll bei Breit­band und Betreu­ungs­mög­lich­kei­ten Stan­dards set­zen und zei­gen, wie All­tag ohne Auto funk­tio­niert. Dafür set­zen wir uns ein.

Beim The­ma Gewer­be­flä­chen set­zen wir uns für eine Über­pla­nung des bestehen­den Gewer­be­ge­biets ein, statt neue Flä­chen zu bebau­en. Kei­ne neu­en Gewer­be­flä­chen jen­seits der B3!

Woh­nen und Arbei­ten, Gewer­be und Gas­tro­no­mie, Fei­ern, Fla­nie­ren und Ein­kau­fen – das macht die leben­di­ge Orts­mit­te Gun­del­fin­gens aus. Noch bes­ser funk­tio­niert die­ses Kon­zept, wenn Rat­haus- und Son­ne­platz an Attrak­ti­vi­tät gewin­nen. Begrü­nung und Ver­kehrs­be­ru­hi­gung der Orts­mit­te sind dafür wich­ti­ge Schritte.

Mit dem Bür­ger­ent­scheid zur Stra­ßen­bahn ist klar, dass eine Ver­län­ge­rung der Stra­ßen­bahn­li­nie 4 über die Hal­te­stel­le Gun­del­fin­ger Stra­ße hin­aus auf abseh­ba­re Zeit nicht statt­fin­den wird. Umso wich­ti­ger ist es, ein für Gun­del­fin­gen und Wild­tal pas­sen­des Mobi­li­täts­kon­zept zu ent­wi­ckeln, mit dem die Ver­kehrs­wen­de gelin­gen kann. Auf der Grund­la­ge eines sol­ches Kon­zepts kön­nen dann Lösungs­vor­schlä­ge in den demo­kra­ti­schen Dis­kurs ein­ge­bracht werden.

  • Zu einer nach­hal­ti­gen Ver­kehrs­ent­wick­lung gehört für uns ein Mobi­li­täts­kon­zept, das allen Ver­kehrs­ar­ten gerecht wird. Rad­ver­kehr und Fuß­gän­ge­rin­nen und Fuß­gän­ger brau­chen mehr Platz. Das heißt: der öffent­li­che Raum muss neu ver­teilt werden.
  • Es ist unser Ziel, die Sicher­heit für alle am Ver­kehr Teil­neh­men­den zu erhö­hen, z.B. den Grü­nen Weg mit Rand­strei­fen für Fuß­gän­ge­rin­nen und Fuß­gän­ger und Rad­ver­kehr aus­zu­stat­ten, Spiel­stra­ßen und Fahr­rad­stra­ßen zu schaf­fen und Tem­po-30-Zonen auszuweiten.
  • Zur Ver­bin­dung der Orts­tei­le, des Bahn­hofs und der End­hal­te­stel­le der Stra­ßen­bahn set­zen wir uns für einen Ring­bus im 15-Minu­ten-Takt ein. Wir unter­stüt­zen eine ver­bes­ser­te Ver­bin­dung nach Heuweiler.

Eine nach­hal­ti­ge Orts­ent­wick­lung geht alle an. Wir schla­gen vor, für zen­tra­le Fra­gen in Zukunft auf For­ma­te der dia­lo­gi­schen Bür­ger­be­tei­li­gung zurückzugreifen.

  • Ein Bür­ger­rat aus zufäl­lig aus­ge­los­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­gern kann z.B. Impul­se für ein Ver­kehrs­kon­zept geben, das die unter­schied­li­chen Inter­es­sen zusammenbringt.

Für Klimaschutz und Klimaanpassung

Die größ­te Her­aus­for­de­rung für die nächs­ten Jah­re ist die Kli­ma­kri­se: Die Fra­ge, wie wir den Kli­ma­wan­del begren­zen und wie wir unse­re Gemein­de auf das vor­be­rei­ten, was jetzt schon klar ist. Es wird mehr Stark­re­gen, mehr Hit­ze­ta­ge und mehr Tro­cken­heit geben.

Das geplan­te Repowe­ring der Wind­kraft­an­la­gen und damit die Ver­dopp­lung der rege­ne­ra­ti­ven Strom­erzeu­gung auf dem Roß­kopf bringt Gun­del­fin­gen dem selbst­ge­steck­ten Ziel näher, den CO2-Aus­stoß bis 2035 um drei Vier­tel zu sen­ken. Wir sind offen für die Pla­nung wei­te­rer Wind­kraft­an­la­gen, auch in unse­rer unmit­tel­ba­ren Umge­bung. Bür­ger­be­tei­li­gung schafft zusätz­li­che Akzeptanz.

  • Wir set­zen uns dafür ein, dass die Gemein­de in Zusam­men­ar­beit mit den Gemein­de­wer­ken noch stär­ker die Ener­gie­wen­de vor­an­treibt, damit Gun­del­fin­gen schnel­ler kli­ma­neu­tral wird.
  • Das betrifft ins­be­son­de­re die kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung, also die Fra­ge, wie alle Haus­hal­te in Gun­del­fin­gen in Zukunft kli­ma­neu­tral mit Wär­me ver­sorgt wer­den kön­nen. Hier kommt eine gro­ße Auf­ga­be auf Gun­del­fin­gen zu.
  • Wir den­ken Kli­ma­schutz ganz­heit­lich. Des­we­gen ist uns das Mobi­li­täts­kon­zept so wich­tig, und des­we­gen set­zen wir uns heu­te schon dafür ein, Unter­neh­men aus Zukunfts­bran­chen in Gun­del­fin­gen anzusiedeln.

Wir wol­len Gun­del­fin­gen kli­ma­fit machen. Das heißt:

  • An Hit­ze­ta­gen fehlt küh­len­der Schat­ten ins­be­son­de­re in der Orts­mit­te. Bäu­me, Schat­ten- und Trink­was­ser­spen­der und öffent­lich zugäng­li­che küh­le Rück­zugs­räu­me kön­nen hel­fen, Hit­ze­ta­ge bes­ser erträg­lich zu machen – und damit auch zur Gesund­heits­vor­sor­ge beizutragen.
  • Die Gemein­de ist ers­te Schrit­te gegan­gen in Rich­tung eines bes­se­ren Was­ser­ma­nage­ments. Die Vor­be­rei­tung auf Stark­re­gen und Über­flu­tun­gen sind eben­so wich­ti­ge The­men wie die Fra­ge, wie die Was­ser­ver­sor­gung der Land­wirt­schaft im Som­mer gesi­chert wer­den kann.
  • Wir set­zen uns für Begrü­nung und Ent­sie­ge­lung ein. Dazu gehört es, Platz für Bäu­me und Grün im Ort zu schaf­fen und Anrei­ze für die Ent­sie­ge­lung und Begrü­nung pri­va­ter Flä­chen zu geben.
  • Kli­ma­schutz, Kli­ma­an­pas­sung und Arten­schutz gehen Hand in Hand. Das betrifft den Wald­um­bau des Gemein­de­walds hin zu einem kli­ma­re­si­li­en­ten Wald, den Ver­zicht auf die Bebau­ung wei­te­rer Flä­chen außer­orts und die öko­lo­gi­sche Auf­wer­tung von Flä­chen innerorts.
  • Wald­brän­de wer­den auch für Gun­del­fin­gen zuneh­mend zur Gefahr. Des­we­gen ist es uns wich­tig, die Feu­er­wehr zu stär­ken und dar­auf noch bes­ser vorzubereiten.

Für zeitgemäße Bildung und Betreuung

Zu unse­rer Vor­stel­lung einer leben­di­gen Gemein­de gehört ein gutes und bedarfs­ge­rech­tes Ange­bot in den Berei­chen Kin­der­be­treu­ung und Schu­le. Gun­del­fin­gen ist heu­te schon ein wich­ti­ger Schul­stand­ort. Wei­te­ren Ent­wick­lungs­be­darf sehen wir bei der Betreu­ung (U3, Ü3, Kin­der­gar­ten, Hort, Ganz­tag), bei der Inte­gra­ti­on geflüch­te­ter Kin­der und im außer­schu­li­schen Bereich.

  • Wir set­zen uns dafür ein, die Kita­plät­ze wei­ter aus­zu­bau­en, so dass für jedes Kind eine Betreu­ungs­mög­lich­keit ange­bo­ten wird. Beim Aus­bau ach­ten wir auf päd­ago­gi­sche Qua­li­tät. Fle­xi­ble Ange­bo­te erleich­tern die Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fami­lie. Zu einem bedarfs­ge­rech­ten Aus­bau der Kita­plät­ze gehört es, die Inklu­si­on von Kin­dern mit Behin­de­rung stär­ker zu berücksichtigen.
  • Das zen­tra­le Vor­ha­ben für die kom­men­den fünf Jah­re ist der Neu­bau der Johann-Peter-Hebel-Grund­schu­le. Dafür haben wir wich­ti­ge Wei­chen gestellt. Für uns ist klar: unse­re Grund­schu­le muss sich auch bau­lich an moder­nen päd­ago­gi­schen Kon­zep­ten ori­en­tie­ren und Platz für indi­vi­du­el­les Ler­nen und den Ganz­tag bie­ten. Auch hier trei­ben wir das The­ma Inklu­si­on voran.
  • Die Fried­rich-Frö­bel-Schu­le im Wild­tal über­nimmt als För­der­schu­le im Bereich Ler­nen eine wich­ti­ge Funk­ti­on nicht nur für unse­re Gemein­de, son­dern für den gan­zen Schulbezirk.
  • Wir wer­den auch vor dem Hin­ter­grund der lan­des­wei­ten bil­dungs­po­li­ti­schen Debat­ten die wei­te­re Ent­wick­lung der Albert-Schweit­zer-Gemein­schafts­­­schu­le eng beglei­ten, denn hier ist die Gemein­de Schulträger.
  • Das vom Kreis getra­ge­ne Albert-Schweit­zer-Gym­na­si­um trägt zur Attrak­ti­vi­tät der Gemein­de bei. Eine wich­ti­ge Her­aus­for­de­rung wird es, die sich abzeich­nen­de Umstel­lung auf G9 zu gestalten.
  • Für bei­de Schu­len im Schul­zen­trum braucht es ein ver­bes­ser­tes Ver­kehrs­kon­zept. Die Jugend­be­tei­li­gung und das Demo­kra­tie­ler­nen sind vor­bild­haft – die­se wol­len wir ausbauen. 
  • Wir set­zen uns dafür ein, dass die Schul­so­zi­al­ar­beit nicht als Not­fall­hil­fe, son­dern als all­täg­li­che Beglei­tung der Kin­der und Jugend­li­chen aus­ge­stal­tet wird.

Gun­del­fin­gen ist als Ort des Ler­nens mit der Volks­hoch­schu­le, der Biblio­thek und der Musik­schu­le gut aufgestellt.

  • Die­se Ange­bo­te wol­len wir erhal­ten und aus­bau­en. Dazu gehört es bei­spiels­wei­se, die vom Bür­ger­treff und der Musik­schu­le genutz­ten Räu­me im Alten Rat­haus zu moder­ni­sie­ren und wei­te­re Räu­me zur Ver­fü­gung zu stellen.
  • Sport­li­chen Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten jen­seits von Ver­eins­struk­tu­ren wird in Zukunft eine grö­ße­re Bedeu­tung zukom­men. Des­we­gen set­zen wir uns für öffent­lich zugäng­li­che Sport­stät­ten und einen Ansprech­part­ner dafür bei der Gemein­de ein.

Für ein gutes soziales Miteinander

Ganz zen­tral für eine gute und nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung unse­rer Gemein­de ist für uns ein gutes sozia­les Mit­ein­an­der. Mit einer Viel­zahl an Ver­ei­nen und Kul­tur­ange­bo­ten, den viel­fäl­ti­gen Akti­vi­tä­ten des Bür­ger­treffs und der Kir­chen hat Gun­del­fin­gen hier heu­te schon eini­ges zu bie­ten. Getra­gen wird die­ses Mit­ein­an­der vor allem von ehren­amt­li­chem Engagement.

  • Wir set­zen uns dafür ein, die­ses gute sozia­le Mit­ein­an­der zu erhal­ten und zu stär­ken. Das heißt vor allem auch: Ehren­amt­li­che durch die Gemein­de zu unter­stüt­zen, Mög­lich­kei­ten zur nie­der­schwel­li­gen Betei­li­gung zu schaf­fen und büro­kra­ti­sche Hür­den aus dem Weg zu räumen.
  • Orte der Begeg­nung auch räum­li­cher Art sind wich­tig. Das ist im Som­mer die Orts­mit­te und im gan­zen Jahr das Kul­tur- und Ver­eins­haus, der Bür­ger­saal in der Son­ne im Wild­tal sowie das alte Rat­haus in Gun­del­fin­gen. Die­se Orte wol­len wir erhal­ten und per­spek­ti­visch ausbauen.

Die Krie­ge und Kri­sen in der Welt haben dazu geführt, dass vie­le Men­schen auf der Flucht sind. Das stellt uns vor die Her­aus­for­de­rung, wie wir geflüch­te­te Men­schen unter­brin­gen und ver­sor­gen – und wie ein gutes Ankom­men und eine gute Inte­gra­ti­on gelin­gen kann. Neben der Gemein­de spielt hier der Flücht­lings­hel­fer­kreis eine wich­ti­ge Rolle.

  • Mit der dezen­tra­len Unter­brin­gung Geflüch­te­ter haben wir gute Erfah­run­gen gemacht, aber wir sehen, dass die Anmie­tung bezahl­ba­ren Wohn­raums an ihre Gren­zen stößt. Des­halb unter­stüt­zen wir den Neu­bau einer Unter­kunft in Holz­bau­wei­se in der Waldstraße
  • Für eine gelin­gen­de und in abseh­ba­rer Zeit erfolg­rei­che Inte­gra­ti­on muss das Inte­gra­ti­ons­ma­nage­ment der Gemein­de aus­ge­baut werden. 
  • Bei der Aus­ge­stal­tung der Unter­künf­te sind uns die Erfah­run­gen geflüch­te­ter Men­schen wich­tig. Die­se sol­len betei­ligt und gehört werden.
  • Unter­brin­gung allei­ne reicht nicht aus, um eine gute Inte­gra­ti­on zu ermög­li­chen. Gera­de bei der zen­tra­len Unter­brin­gung ist auch die sozia­le Infra­struk­tur wich­tig. Bei räum­lich am Rand der Gemein­de lie­gen­den Stand­or­ten hal­ten wir eine Anbin­dung an den Ort für not­wen­dig, zum Bei­spiel durch eine Fahrradstation.
  • Auch bei der Unter­brin­gung und sozia­ler Anbin­dung woh­nungs­lo­ser Men­schen in der Gemein­de sehen wir erheb­li­chen Verbesserungsbedarf.

Poli­tisch gehört zu einem guten sozia­len Mit­ein­an­der die Fra­ge, wie wir eine wehr­haf­te und streit­ba­re Demo­kra­tie stär­ken. Die letz­ten Mona­te haben gezeigt, dass unse­re Demo­kra­tie kein Selbst­läu­fer ist, son­dern wir für den Erhalt unse­rer demo­kra­ti­schen Kul­tur akti­ver wer­den müssen.

  • Wir set­zen auf den Aus­bau der poli­ti­schen Bil­dung und auf ergeb­nis­ori­en­tier­te, pro­fes­sio­nell beglei­te­te For­ma­te der dia­lo­gi­schen Bür­ger­be­tei­li­gung zu allen wich­ti­gen Fra­gen und in allen Altersgruppen.

Gun­del­fin­gen wächst. Wie bei allen Gemein­den im Frei­bur­ger Umland ist Woh­nen – egal ob zur Mie­te oder im Eigen­tum – teu­er. Wir wol­len über Näge­le­see-Nord hin­aus kei­ne wei­te­ren Flä­chen aus­wei­sen. Umso wich­ti­ger ist es, die­ses Gebiet zukunfts­fä­hig zu gestal­ten und zu gucken, dass der bestehen­de Gebäu­de­be­stand in Gun­del­fin­gen gut genutzt wird.

  • Dazu gehört die seit Janu­ar 2022 bestehen­de, vom Gemein­de­rat beschlos­se­ne Zweck­ent­frem­dungs­sat­zung, um aktiv gegen Leer­stand vorzugehen.
  • Wir set­zen auf Bera­tungs­an­ge­bo­te für eine bes­se­re Nut­zung des Bestands, zum Bei­spiel im Hin­blick auf den Umbau zu groß gewor­de­ner Ein­fa­mi­li­en­häu­ser in Wohnungen.
  • Eben­so unter­stüt­zen wir Infor­ma­tio­nen zu För­der­pro­gram­men zu öko­lo­gi­schem Bau­en und Sanie­ren (inkl. der Ver­wen­dung von Recyclingmaterialien).
  • Da, wo die Gemein­de selbst Regeln set­zen kann, wol­len wir Bau­vor­schrif­ten anpas­sen. Dazu gehört ins­be­son­de­re die Redu­zie­rung des Stellplatzschlüssels.
  • Instru­men­te zur Begren­zung der Miet­hö­he sol­len durch die Gemein­de aktiv genutzt werden.
  • Näge­le­see-Nord soll zu einem öko­lo­gi­schen und sozia­len Vor­zei­ge­quar­tier für Woh­nen und Leben der Zukunft wer­den, mit einer guten sozia­len Mischung. Wir sehen dort Mög­lich­kei­ten für „jun­ges Woh­nen für Alte”, für gemein­schaft­li­che Wohn­pro­jek­te und für eine Mischung aus Woh­nen und Gewer­be (Cafe, Cowor­king Spaces). Wir sehen Platz für eine ers­te inklu­si­ve Kita für Gun­del­fin­gen. Nah­ver­sor­gung und eine gute ÖPNV-Anbin­dung sowie eine Infra­struk­tur für Fahr­rad­fah­ren­de sind uns wichtig.

Für zukunftsfähige Arbeitsplätze und solide Finanzen

Damit Gun­del­fin­gen sich ent­wi­ckeln kann, ist eine soli­de Finanz­grund­la­ge wich­tig. Dazu gehört der maß­vol­le Umgang mit dem Ver­kauf gemein­de­ei­ge­ner Grund­stü­cke. Die Res­sour­cen der Gemein­de sind begrenzt. Des­we­gen set­zen wir uns für eine Prio­ri­sie­rung der Aus­ga­ben ein: Kli­ma­schutz und nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät, sozia­les Mit­ein­an­der, Bil­dung – das sind die zen­tra­len Themen.

Gun­del­fin­gen ist ein wich­ti­ger Wirt­schafts­stand­ort – Ein­zel­han­del, Land­wirt­schaft, Hand­werk und Gewer­be, klei­ne­re und grö­ße­re Unter­neh­men haben hier ihren Sitz. Die­se Viel­falt wol­len wir erhal­ten. Dazu gehört es auch, jetzt schon die Wei­chen dafür zu stel­len, Unter­neh­men aus zukunfts­fä­hi­gen Bran­chen (etwa die Berei­che Green Tech und Digi­ta­li­sie­rung, Gesund­heit und Dienst­leis­tun­gen) in Gun­del­fin­gen anzusiedeln.

Dafür braucht es kein neu­es Gewer­be­ge­biet. Viel­mehr unter­stüt­zen wir die Über­pla­nung und Ertüch­ti­gung des bestehen­den Gewer­be­ge­biets. Stich­wor­te sind hier ins­be­son­de­re die Opti­mie­rung der Flä­chen­aus­nut­zung, die Breit­band­an­bin­dung und ein ganz­heit­li­ches Ener­gie- und Wär­me­kon­zept für die dort ansäs­si­gen Betriebe.

Wir wol­len einen regel­mä­ßi­gen Aus­tausch über das Zusam­men­spiel zwi­schen Gemein­de und Wirt­schaft zwi­schen dem Gemein­de­rat und den in Gun­del­fin­gen ansäs­si­gen Unter­neh­men einrichten.

Stand: 17.03.2024