Weniger Verkehr und mehr Mobilität für Gundelfingen!

Obwohl ein Elek­tro­au­to für die glei­che Stre­cke nur ein Drit­tel der Ener­gie eines gleich­gro­ßen Ver­bren­ners benö­tigt, macht die­se Antriebs­art den Ver­kehr in der Gesamt­ener­gie­bi­lanz weder ener­gie­spa­ren­der noch wirk­lich kli­ma­freund­lich. Bahn, Bus, Stra­ßen­bahn, Fahr­rad, Car­sha­ring und nicht zuletzt die Fort­be­we­gung zu Fuß müs­sen des­halb, wo dies mög­lich und gebo­ten erscheint, zu einer kom­for­ta­blen Alter­na­ti­ve zur inner­ört­li­chen Fahrt mit dem eige­nen Auto wer­den. Den, Effi­zi­enz gewinnt der Ver­kehr vor allen Din­gen dann, wenn er abnimmt.

Am grüns­ten ist also die Ener­gie, die wir gar nicht erst ver­brau­chen. Zu die­sem Ergeb­nis kommt aktu­ell auch die Stel­lung­nah­me einer Arbeits­grup­pe der deut­schen Wis­sen­schafts­aka­de­mien, die zwei Jah­re lang dar­über nach­ge­dacht hat, wie das Ziel Deutsch­lands, schon bis 2045 kli­ma­neu­tral wer­den zu wol­len, erreicht wer­den kann. Ihr Ergeb­nis: eine Ener­gie- und Ver­kehrs­wen­de noch vor der Mit­te des Jahr­hun­derts wird nicht gelin­gen kön­nen, wenn man sie als rein tech­no­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on ange­hen wird. Deutsch­land wird es nur dann schnellst­mög­lich gelin­gen kli­ma­neu­tral zu wer­den, wenn die Nach­fra­ge nach Ener­gie sinkt, wenn Wirt­schaft, Haus­hal­te und Ver­kehr also ihren Ver­brauch wei­ter zurück­schrau­ben. Eine hoher CO2-Preis allein genü­ge hier nicht, um die kli­ma­schäd­li­chen fos­si­len Ener­gie­trä­ger schnell genug zu ver­drän­gen, heißt es wei­ter in dem Papier, an dem unter ande­rem auch der Lei­ter des Fraun­ho­fer-Insti­tu­tes für Sola­re Ener­gie­sys­te­me in Frei­burg, Hans Mar­tin Hen­ning, mit­ge­ar­bei­tet hat. Er kommt des­halb zu dem Schluss, dass die ambi­tio­nier­ten Kli­ma-Zie­le in Deutsch­land (Baden-Würt­tem­berg möch­te sogar bereits 2040 kli­ma­neu­tral sein) ohne Nach­fra­ge­än­de­run­gen kaum zu errei­chen sind.

Was bedeu­tet dies nun kon­kret für eine klima‑, gewer­be- und bür­ger­freund­li­che Mobi­li­tät der Zukunft in Gun­del­fin­gen? Es bedeu­tet, dass uns der not­wen­di­ge Wan­del nur gemein­sam gelin­gen kann, im Zusam­men­wir­ken also aller kom­mu­na­len Akteu­re und damit nicht zuletzt mit Ihnen, den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern in Gundelfingen.

Ener­gie (und Kos­ten!) zu spa­ren ist hin­sicht­lich der not­wen­di­gen Ener­gie- und Ver­kehrs­wen­de aber höchs­tens als Ver­zicht auf lieb­ge­won­ne­ne Gewohn­hei­ten zu ver­ste­hen. Den Ener­gie­ver­brauch zu sen­ken bedeu­tet hier viel­mehr, dass wir durch die effi­zi­en­te­re Nut­zung von begren­zen Res­sour­cen, sowie einer intel­li­gen­ten Ver­kehrs­pla­nung eine Absi­che­rung unse­rer zukünf­ti­gen Ener­gie­ver­sor­gung und ein Mehr an Mobi­li­täts­mög­lich­kei­ten errei­chen. Des­halb kommt der Ent­wick­lung und schnellst­mög­li­chen Umset­zung eines fle­xi­blen, kom­for­ta­blen und zukunfts­wei­sen­den Mobi­li­täts­kon­zep­tes, wie wir es der­zeit in und für Gun­del­fin­gen pla­nen, eine sehr hohe Bedeu­tung zu. Ein der­ar­tig maß­ge­schnei­der­tes Moder­ni­sie­rungs­pro­jekt für sämt­li­che Fort­be­we­gungs­ar­ten in Gun­del­fin­gen kann aber nur dann funk­tio­nie­ren, wenn Sie sich als Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit Ihren Ideen, Erfah­run­gen und mit ihrer kon­struk­ti­ven Kri­tik in den Pla­nungs­pro­zess mit einbringen!

Ist der Aus­bau und Wan­del des öffent­li­chen Nah­ver­keh­res in Gun­del­fin­gen aber gemein­sam geschafft, kön­nen und brau­chen wir alle weder auf den ent­spann­ten Ein­kauf in der Orts­mit­te, den spon­ta­nen Arzt‑, oder Lokal­be­such, noch auf den Stadt­bum­mel in Frei­burg ver­zich­ten – außer dabei viel­leicht auf die Fahrt mit unse­rem eige­nen Auto!

Kurz: Bei der inner­ört­li­chen Mobi­li­tät von Mor­gen sind die unnö­ti­gen Fahr­ten mit dem eige­nen Auto von Ges­tern! Ziel soll und kann es aber dabei nicht sein, gera­de für die­je­ni­gen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die dar­auf ange­wie­sen sind, das Auto gänz­lich aus dem Zen­trum Gun­del­fin­gens zu ver­ban­nen. Alte, Kran­ke, oder Men­schen mit Mobi­li­täts­ein­schrän­kun­gen sol­len und dür­fen wei­ter­hin ihr Auto in der Orts­mit­te nut­zen kön­nen. Wer es braucht, soll also auch zukünf­tig unbe­hin­dert durch ein zu hohes Ver­kehrs­auf­kom­men und ohne der Suche nach einem Park­platz sei­nen Auto im Zen­trum von Gun­del­fin­gen nut­zen kön­nen, wo eine ange­neh­me und ein­la­den­de Atmo­sphä­re auf dem Son­ne­platz zum Ver­wei­len einlädt.

Las­sen Sie für sich also sämt­li­che Räder dre­hen und machen Sie mit uns die wei­te­ren Schrit­te in ein mobi­le­res und kli­ma­freund­li­che­res Gun­del­fin­gen der Zukunft! Sei­en Sie also im Mai mit dabei, wenn die Bür­ger­be­tei­li­gung zum neu­en Mobi­li­täts­kon­zept in die nächs­ten Run­de geht!

Für die Frak­ti­on Bünd­nis 90/Die Grü­nen im Gun­del­fin­ger Gemein­de­rat
Hol­ger Beha