Katholischer Kindergarten: Beschluss mit Verfallsdatum 6. Februar 20006. Mai 2015 Es ist aus Sicht der grünen Gemeinderatsfraktion bedauerlich, dass am vergangenen Donnerstag übereilt der Beschluss gefasst wurde, über 425.000.- DM in die Sanierung des Kindergartens Regenbogen zu stecken. Schon als vor rund drei Jahren das Dach des Wildtaler Kindergartens Sonnenwiese mit einem Zuschuss der politischen Gemeinde von insgesamt rund 180.000.- DM saniert wurde, wiesen Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde darauf hin, dass eine vergleichbare Maßnahme auch in der Wildtalstrasse vorauszusehen sei. Die Gemeindeverwaltung und die Kirchengemeinde haben dennoch viel Zeit verstreichen lassen. Wie jetzt deutlich wurde, begannen die Untersuchungen für die nun plötzlich so dringende Baumaßnahme im vergangenen Mai. Seit Herbst letzten Jahres verhandelte die Gemeindeverwaltung mit der Kirche als Träger über den Umfang der Sanierung, ohne den Gemeinderat darüber zu informieren. Der Gemeinderat wiederum sollte am Donnerstag nur sechs Wochen nach der ersten Kenntnisgabe das ausgehandelte Paket absegnen, allerdings ohne an der Gestaltung mitwirken zu dürfen. Wir Grünen sind der Ansicht, dass es sehr wohl das Recht der politischen Vertretung der Bürgerinnen und Bürger sein müsste, auch bei der Neugestaltung der Kindergärten frühzeitig mitzuwirken. Jedes Jahr werden die Gundelfinger Kindergärten mit ca. 800.000.-DM finanziert, wobei das finanzielle Engagement der Träger wesentlich geringer ist. Da die politische Gemeinde die Pflicht hat, die Versorgung mit Kindergartenplätzen sicherzustellen, ist es aus unserer Sicht auch ihre Aufgabe, zukünftige Bedarfe in Planungen aufzunehmen. Wir hätten es für sinnvoll gehalten, jetzt gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde zu überlegen, welche anderen Strukturen in den nächsten Jahren möglicherweise erforderlich sein werden. So hätten eventuell jetzt ohne grosse Mehrkosten Vorkehrungen getroffen werden können, um die Küche für die Verköstigung von Ganztagskindern auszustatten oder Sanitäranlagen zu integrieren, um vielleicht schon bald geforderte Plätze für Kinder unter drei Jahren schaffen zu können. Im Kindergarten Sonnenwiese soll zumindest das zweite Angebot ja schon bald geschaffen werden, nachdem wegen starker Nachfrage der Waldkindergarten »Die Trolle« schon seit vergangenem Herbst eine solche Gruppe durchführt. Wir befürchten, dass mit dem jetzt gefassten Beschluss lediglich der status quo saniert wird, die Chance aber verpasst wurde, eine zukunftsfähige Kinderversorgung schon jetzt planerisch zu integrieren. Schlimmstenfalls wird deshalb in wenigen Jahren mit weiterem Geld das jetzt Versäumte nachgeholt werden müssen. Nachdem die Woche erfreulicherweise damit begonnen hatte, dass nach unserem langen Drängen erstmals der Ausschuss für Soziales zu den Beratungen der Verwaltung mit den Trägern und Leitungen der Kindergärten hinzugezogen wurde, stellt sich nun die Frage, ob mit solchen Veranstaltungen die Gemeinderäte nicht nur ruhig gestellt werden sollen, während die entscheidenden Fragen sowieso auf anderer Ebene entschieden werden. R. SEBASTIAN WERBKE