Bericht von der Jahreshauptversammlung »Optimismus hat keine Alternative« 10. November 202410. November 2024 Am 8. November 2024 fand die diesjährige Jahreshauptversammlung des grünen Ortsverbands im Gasthaus »Rößle« statt. Zu Gast war die Landtagsabgeordnete Daniela Evers, die die anwesenden Mitglieder und Interessenten auf einen Ritt durch die Landespolitik mitnahm. Neben einem kurzen Ausblick auf die Landtagswahl 2026, für die nun Cem Özdemir als Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten bereitsteht, berichtete sie aus ihrer Arbeit als Strafvollzugsbeauftragte und als Vorsitzende des Untersuchungsausschusses »Inspekteur der Polizei« (UA). Als wichtigsten Erfolg hier nannte sie die parallel jetzt schon laufende Weiterentwicklung der Organisationskultur der baden-württembergischen Polizei. Den Schwerpunkt ihres Berichts nahm die aktuell anstehende Beratung des Landeshaushalts für die Jahre 2025 und 2026 ein. In diesem Haushalt setzt die grün-schwarze Landesregierung Schwerpunkte: Bei der Bildungspolitik wird u.a. die Sprachförderung beim Übergang in die Grundschule ein viel stärkeres Gewicht erhalten. Zudem unterstützt das Land Kommunen bei der Finanzierung von Ganztagsschulbauten. Im Bereich Mobilität kann aufgrund der Haushaltslage nicht alles umgesetzt werden, was wünschenswert wäre. Dennoch passiert auch hier einiges: So wird das Jugendticket fortgeführt und Geld für die Sanierung von Brücken und Straßen bereitgestellt. Daniela Evers sprach zudem das Thema Sicherheit an. Der Kampf gegen Extremismus wird ausgeweitet werden, dazu gibt es ein Sicherheitspaket der Landesregierung. Sie warnte davor, Sicherheit und Migration in eins zu setzen. Vielmehr besteht ein hoher Bedarf an Zuwanderung – ein Schritt, um diese zu erleichtern, wird die Schaffung einer zentralen Stelle für die Anerkennung von Fachkräften sein. In diesem Kontext wurde von Mitgliedern des Ortsverbands anhand der konkreten Situation in Gundelfingen gefragt, wie es um die Unterstützung der Kommunen bei der Flüchtlingsaufnahme und Sozialarbeit bestellt ist. Die Abgeordnete sagte zu, dieser Frage nachzugehen. Weitere Schwerpunkte des Landeshaushalts für 2025/26 sind das Thema Wohnen mit Aufwüchsen bei der Wohnraumförderung, begleitet durch erhebliche Vereinfachungen in der Landesbauordnung; der Klima- und Umweltschutz mit der Unterstützung von Klimaanpassungsmaßnahmen und der Erweiterung des Nationalparks sowie die Begleitung der wirtschaftlichen Transformation. Mit Blick auf die Größe der aktuellen Herausforderungen sprach Daniela Evers davon, dass Optimismus keine Alternative habe. Kreisrätin Silke Eisfeld ergänzte mit einem Blick auf die aktuelle Arbeit der Kreistagsfraktion. Die schwierige Haushaltslage werde auch hier deutlich. Es gebe jedoch auch erfreuliches zu berichten: so stehe ein Klimaanpassungskonzept für den Landkreis kurz vor Verabschiedung, und auch beim Radverkehr tue sich etwas. Dr. Inken Gabriel (rechts) erhielt von Christine Beuchert (links) Blumen und ein Präsent für ihre Arbeit im Gemeinderat. Evi Tondré (links) wurde für ihre langjährige Arbeit im Gemeinderat geehrt. Gudrun Wöbbeking (rechts) überreichte ihr Blumen und ein Präsent des Ortsverbandes. Katja Wurzel Neben dem Bericht aus dem Landtag und der sich daran anschließenden intensiven Diskussion gedachten die Mitglieder den Verstorbenen, Hans und Ruth Blume. Geehrt wurden die beiden mit der Wahl aus dem Gemeinderat ausgeschiedenen Rätinnen Evi Tondré und Dr. Inken Gabriel. Hierzu übergab Christine Beuchert für den Ortsvorstand jeweils ein Geschenk und bedankte sich mit persönlichen Worten für das Engagement. Till Westermayer stellte den Rechenschaftsbericht des Ortsvorstands vor. Den Schwerpunkt bildete hier der Kommunal- und Europawahlkampf. Daneben gab es mehrere Mitgliederversammlungen und Veranstaltungen sowie die aktive Unterstützung der Demonstrationen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus im Januar und Februar des Jahres. Bei den Mitgliedern gab es einen Zuwachs auf jetzt 45. Er ging kurz auf die aktuelle Lage ein; vermutlich wird es im März eine vorgezogene Bundestagswahl geben. Der Ortsverband müsse sich also auf einen kurzen und intensiven Wahlkampf einstellen. Auch die Landtagswahl im Frühjahr 2026 werde ihren Schatten vorauswerfen. Der Ortsvorstand wird weiter an der Linie festhalten, regelmäßig bei Treffen, im Blättle und auf der Website zu informieren und plant für 2025 eine Reihe von Veranstaltungen. Hierzu wurden Themen gesammelt und lebhaft diskutiert. Gudrun Wöbbeking erläuterte den Kassenbericht. Die Versammlung entlastete sie und lobte ihre gute Arbeit als Kassiererin des Ortsverbandes. Zudem ergänzte die Jahreshauptversammlung den bisher vierköpfigen Vorstand. Neben den noch bis Ende 2025 amtierenden Mitgliedern wurde neu die 37-jährige Gundelfingerin Katja Wurzel in den Vorstand gewählt, die über die Elternarbeit in Kita und Grundschule und dann über die Kommunalwahl zum Ortsverband gefunden hatte. Die Wahl erfolgte einstimmig. Till Westermayer