Aus dem Gemeinderat Zum Beschluss des Mobilitätskonzeptes 24. November 202424. November 2024 Zunächst möchten wir uns sehr herzlich bei unseren Klimamanagerinnen Frau Sach und Frau Sonnenschein, die die Gemeindeverwaltung Gundelfingen leider mittlerweile verlassen hat, bedanken. Beide mussten sich im Verlauf des Prozesses zum heute verabschiedeten Mobilitätskonzeptes einiges aus dem Rat anhören, gerade so, als wären sie selbst politische Mandatsträgerinnen, und nicht einfach nur die sehr fleißigen, kompetenten, sach- und zielorientierten Klimamanagerinnen, die für unsere Gemeinde einfach ein Glücksfall sind, bzw. waren. Nur durch ihre versierte und ambitionierte Arbeit war es dem Rat erst möglich, sämtliche Beschlüsse des Gemeinderats, die Wünsche, Bedenken und Anregungen aus der Bevölkerung, sowie die aus dem Mobilitätskonzept der Firma Rapp resultierende Handlungsempfehlungen zusammenzubringen. An dieser Stelle möchten wir uns dann auch ausdrücklich bei Herrn Wahl und Herrn Maaßen von der Firma Rapp bedanken. Auch sie taten ihr Möglichstes die Vorgaben des Landes Baden-Württemberg bezüglich der so dringend benötigten Verkehrs- und Klimawende mit den Anforderungen, Wünschen und Notwendigkeiten vor Ort zu einem stimmigen Konzept zusammenzuführen. Auch sie zeigten ein dickes Fell bei der nicht selten auftretenden Infragestellung ihrer ausgewiesenen und von uns Grünen sehr geschätzten Expertise. Das nun vorliegende Konzept mit seinen sehr wertvollen Handlungsempfehlungen wird nun das sein, was wir jetzt sofort, ohne zu zögern für die Zukunft daraus machen. Wir alle, der eine mehr die andere weniger, können die Höhe der CO2 Emissionen vor Ort und den Verkehr im Ort durch ihr individuelles Verhalten beeinflussen. Auch wird das Mobilitätskonzept für Gundelfingen nur dann einen tatsächlichen Mehrwert haben, wenn nicht nur wir Grüne, sondern der gesamte Rat tatsächlich den Handlungsempfehlungen der Experten folgt und damit erst effiziente Verbesserungen der innerörtlichen Verkehrssituation für die Zukunft möglich macht. Auch muss sich wohl der Rat die Kritik aus den Reihen der informierten Bürgerschaft und des Arbeitskreises Mobilität gefallen lassen, dass das heute beschlossene Mobilitätskonzept nur wenig ambitioniert ist und notwendige Anpassungsmaßnahmen, die jetzt umgesetzt werden müssten, erst mittel- und langfristig Realität werden lässt. Für uns Grüne ist das, nach den häufig sehr zähen und aufreibenden Aushandlungsprozessen vorliegende Papier, eine sehr abgespeckte Variante. Die wirklich dringend zu realisierenden Dinge wurden aufgrund von mangelnden finanziellen Ressourcen auf unbestimmte Zeit verschoben oder werden, so steht es zu befürchten, dauerhaft unbezahlbar für die Gemeinde sein. Insbesondere die folgenden Kompromisse nach dem demokratischen Ringen um eine gute und zukunftstragende Mobilität in Gundelfingen sind für uns enttäuschen. Da ist zum einen der Sonneplatz, den es gilt hinsichtlich der Aufenthaltsqualität für die Zukunft aufzuwerten, was uns nur bedingt gelingen kann, wird dieser Platz nicht autofrei. Dies scheint für uns aufgrund der 130 barrierefreien Parkplätze zwischen Rathaus, Roßmann und Bäckerei Kaiser, die eben nicht von der Sonne beschienen, aber kaum effizient und bedarfsdecken frequentiert werden, einzig ein Politikum einzelner Interessentengruppen zu sein und entspricht gerade nicht dem angestrebten Ziel, die Ortsmitte für alle Bürgerinnen und Bürger zu einem Ort der Begegnung und des angenehmen Aufenthaltes zu machen. Zum anderen ist die sehr zögerliche Ausweisung von Fahrradstraßen zu nennen, die für eine gute und zufriedenstellende Vernetzung und Attraktivitätssteigerung des Radfahrens hätte sorgen können. Es wird sich nun zeigen, wie es uns mit dem vorliegenden Konzept gelingen wird, tatsächlich effizient am Ausbau einer Mobilität der Zukunft zu arbeiten, die sich allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern verpflichtet sieht und nicht nur denen mit einem Auto. Insbesondere in Anbetracht des massiv fortschreitenden demographischen Wandels, sowie den zu erwartenden sozialen und ökonomischen Veränderungen in unserer Gemeinde, steht der Gemeinderat in der Verantwortung für ein Mehr an Mobilität und einem Weniger an Verkehr für alle Menschen, die in Gundelfingen unterwegs sind, sei es auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen, zu Fuß, mit dem Kinderwagen, mit Gehhilfe oder Rollstuhl mit dem Fahrrad, dem Bus, mit elektrischen Motor, oder, in Gottes Namen, auch einmal mit dem liebgewonnenen alten und noch bezahlbaren Benziner, für den es dann sowieso noch bis auf weiteres eine ausreichende Anzahl an Abstellmöglichkeiten geben wird. Holger Beha und Dr. Beate Fischer-Wackes für die Fraktion