Grüne begrüßen Bürgerbegehren zur Wiederaufnahme der Straßenbahnplanungen

Montage: Straßenbahn in der Waldstraße

Der AK Mobi­li­tät im Bür­ger­treff hat mit­ge­teilt, dass die erst vor zwei Wochen ange­lau­fe­ne Unter­schrif­ten­samm­lung für ein Bür­ger­be­geh­ren zur Wie­der­auf­nah­me der Stra­ßen­bahn­pla­nun­gen inzwi­schen die not­wen­di­ge Zahl an Unter­stüt­zungs­un­ter­schrif­ten erreicht hat. Das heißt: im Herbst wird es einen Bür­ger­ent­scheid geben – end­lich bewegt sich etwas beim The­ma Stra­ßen­bahn. Wir freu­en uns über die­sen Erfolg des AK Mobi­li­tät und begrü­ßen es, dass wir Gun­del­fin­ger Bür­ge­rin­nen und Bür­ger damit die Gele­gen­heit bekom­men, über die Stra­ßen­bahn abzustimmen.

Dass eine Aktua­li­sie­rung der Pla­nun­gen drin­gend not­wen­dig ist, hat die Infor­ma­ti­on zur Stra­ßen­bahn im Gemein­de­rat gezeigt. Die drei deut­lich stra­ßen­bahn­skep­ti­schen Frak­tio­nen – Freie Wäh­ler, SPD und CDU – prä­sen­tier­ten dort einen umfang­rei­chen Kata­log mit teil­wei­se sehr detail­lier­ten Fra­gen. Deut­lich wur­de dabei: Über­wie­gend kann zu die­sen Fra­gen heu­te noch gar kei­ne ver­läss­li­che Ant­wort gege­ben wer­den, weil kei­ne aktu­el­le Pla­nung vor­liegt – die letz­ten Pla­nun­gen stam­men aus den 1990er Jah­ren. Umso wich­ti­ger wäre ein Signal der Bür­ger­schaft für die Wie­der­auf­nah­me der Stra­ßen­bahn­pla­nun­gen. Erst wenn die­se vor­lie­gen, wird bei­spiels­wei­se klar, wo Mas­ten gebaut wer­den müs­sen und wo eine Hän­gung der Ober­lei­tung zwi­schen Häu­sern mög­lich ist, und wie sicher­ge­stellt wer­den kann, dass Platz­nut­zung und Stra­ßen­bahn zum Bei­spiel am Son­ne­platz gut har­mo­ni­sie­ren. Des­we­gen braucht es ein kla­res Ja zur Wie­der­auf­nah­me der Planungen.

Eine Visua­li­sie­rung der Infra­struk­tur im Ort durch Attrap­pen, wie es die drei stra­ßen­bahn­skep­ti­schen Frak­tio­nen gefor­dert haben, erscheint uns auf­grund der Tat­sa­che, dass noch gar kei­ne detail­lier­te Pla­nungs­grund­la­ge vor­liegt, nicht möglich.

Deut­lich wur­de bei der Infor­ma­ti­on im Gemein­de­rat zudem, dass die Stra­ßen­bahn kein Soli­tär ist, son­dern nur ein­ge­bun­den in ein Mobi­li­täts­kon­zept für die Gemein­de funk­tio­niert – mit Bus­sen, Fuß- und Rad­ver­kehr und einer guten Ver­kehrs­füh­rung für den Auto­ver­kehr. Ein sol­ches Mobi­li­täts­kon­zept muss auch berück­sich­ti­gen, dass die Stra­ßen­bahn, wenn jetzt alle Wei­chen gestellt wer­den, trotz­dem erst in zehn bis fünf­zehn Jah­ren fah­ren wird. Auch für die Zwi­schen­zeit braucht es kli­ma­freund­li­che und kom­for­ta­ble Verkehrsangebote.

Eine zwei­te wich­ti­ge Aus­sa­ge: die Aus­sich­ten, dass die Stra­ßen­bahn weit­ge­hend von Land und Bund finan­ziert wird, sind gut – aller­dings nur dann, wenn die Bahn bis zum Gun­del­fin­ger Bahn­hof geführt wird. Für Teil­lö­sun­gen oder für ein Shut­tle­bus­sys­tem wird es kei­ne ZRF-Finan­zie­rung geben; hier müss­te die Gemein­de also selbst in die Tasche greifen.

Als grü­ner Orts­ver­band unter­stüt­zen wir aus die­sen Grün­den den im Herbst anste­hen­den Bür­ger­ent­scheid und spre­chen uns dafür aus, dann – auf der bis dahin mög­li­chen, guten Infor­ma­ti­ons­grund­la­ge – für die Wie­der­auf­nah­me der Pla­nun­gen zu stimmen.

Die als Bei­trags­bild gezeig­te Foto­mon­ta­ge stammt von der Web­site straba-gufi.de der Initia­ti­ve für die Wie­der­auf­nah­me der Stra­ßen­bahn­pla­nun­gen.