Niederschrift Gemeinderatssitzung 11/2013

GRä­tin Dr. Fischer-Wackes möch­te im Rah­men der Frak­ti­on der Grü­nen beto­nen, wie froh man ist, dass es der Gemein­de früh genug gelun­gen ist, den Wert des Grund­stü­ckes Alte Bun­de­stras­se 4–10 zu erken­nen, es nicht wei­ter zu ver­mark­ten und es jetzt, wo der Wohn­raum drin­gend benö­tigt wird, zur Ver­fü­gung zu haben.

Bedan­ken möch­te sie sich bei den Akti­ven des AG›s für den gro­ßen Ein­satz, und die exzel­len­te Arbeit . Beson­ders frucht­bar war die Zusam­men­ar­beit mit Frau Schuh­ma­cher, die es ver­stand mit Fach­wis­sen und Talent die ein­zel­nen Grup­pen zu unter­stüt­zen, ohne sie in ihren eige­nen Ambi­tio­nen zu sehr ein­zu­schrän­ken bzw. zu beein­flus­sen. Auf­grund des gro­ßen Enga­ge­ments der Betei­lig­ten waren zum Teil nur klei­ne Anre­gun­gen oder Anstö­ße nötig bzw. aus­rei­chend, um die Arbeit flüs­sig zu halten.

Glück­lich war der Umstand, dass im Rah­men der Pro­jekt­ent­wick­lung Beglei­te­tes Woh­nen zu Hau­se Frau Schu­ma­cher enga­giert wer­den konn­te. Hier­mit wur­de ein Stein ins Rol­len gebracht, des­sen Aus­wir­kun­gen allei­ne durch die Nach­bar­schafts­hil­fe nicht hät­ten getra­gen wer­den können.

Dies sei die Basis und das Fun­da­ment für das Älter wer­den in Gun­del­fin­gen in den kom­men­den Jah­ren. Die Erhal­tung der Lebens­qua­li­tät und das mög­lichst lan­ge selbst­be­stimm­te Leben in den eige­nen vier Wän­den, die Nor­ma­li­sie­rung des The­mas Woh­nen im Alter steht im Vor­der­grund. Wenn man bedenkt, dass 95% der heu­ti­gen Gene­ra­ti­on 65+ in pri­va­ten Haus­hal­ten lebt und nur 5% des aktu­el­len Woh­nungs­be­stan­des alters­ge­recht aus­ge­stat­tet ist, muss klar sein, dass Betreu­ungs- und Begleit­an­ge­bo­te stär­ker als bis­her auf das pri­va­te Woh­nen aus­ge­rich­tet sein müssen.

So gilt es, künf­tig alters­ge­rech­ten Wohn­raum zu schaf­fen. Das bar­rie­re­freie Leben zu Hau­se bleibt das Modell der Zukunft. Hier­bei ist es wich­tig, dass die sozia­le Ein­bin­dung in das bestehen­de Wohn­um­feld und des­sen gewach­se­nes Netz­werk im Vor­der­grund ste­hen muss. Inno­va­ti­ve Wohn­kon­zep­te wie das für das Grund­stück Alte Bun­des­stras­se 4–10 ange­dach­te Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­are­al gilt es zu unter­stüt­zen. Sol­che Pro­jek­te för­dern ein posi­ti­ves Alters­bild in der Gesell­schaft. Dies hilft Berüh­rungs­ängs­te und Tabui­sie­run­gen abzu­bau­en und schafft Raum für frei­wil­li­ges Engagement.

Es ist als eine posi­ti­ve Ent­wick­lung zu wer­ten, dass die Quo­te der älte­ren Men­schen, die sich frei­wil­lig enga­gie­ren, steigt. Eine gro­ße Grup­pe stel­len die jün­ge­ren Alten dar, die vom Beruf in den Ruhe­stand wech­seln und sich dann nach kur­zer Zeit aktiv an der Gesell­schaft betei­li­gen wol­len, indem sie ihre Erfah­run­gen und ihr Wis­sen ein­brin­gen. Um inno­va­ti­ve Wohn­kon­zep­te umset­zen zu kön­nen, bedarf es der Begeg­nung von Jung und Alt. Es bedarf des von­ein­an­der Ler­nens und des mit­ein­an­der-aktiv-Seins. Pfle­ge- und Betreu­ungs­be­dürf­ti­ge leben neben akti­ven Men­schen unter­schied­li­cher Alters­grup­pen. So wird in Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­wohn­area­len auch über die Ange­bo­te in gemein­schaft­lich nutz­ba­ren Räu­men eine beson­de­re Leis­tung in punc­to Inte­gra­ti­on erreicht.

Die Inte­gra­ti­on einer Pfle­ge-WG im Bau­pro­jekt Bun­des­stras­se 4–10 wird dazu bei­tra­gen, Berüh­rungs­ängs­te mit demen­ti­ell erkrank­ten Men­schen abzu­bau­en. Woh­nen für Hil­fe ist die Mög­lich­keit für Stu­den­ten, sich ein­zu­brin­gen, zu pro­fi­tie­ren und ist zudem ein wun­der­vol­les Bei­spiel für gene­ra­ti­ons­über­grei­fen­des Handeln.

Die Kom­bi­na­ti­on von U3/Ü3 und Senio­ren ist eine Chan­ce für Kin­der sozi­al emo­tio­na­le Kom­pe­ten­zen zu ent­wi­ckeln, das Alter als etwas Selbst­ver­ständ­li­ches ken­nen­zu­ler­nen und in sei­ner Viel­falt wahr­zu­neh­men. Unsi­cher­heit und Into­le­ranz wird vorgebeugt.

Gemein­schaft­lich ori­en­tier­te Wohn­pro­jek­te funk­tio­nie­ren dann beson­ders gut, wenn die unter­schied­li­chen Inter­es­sen bereits in der Grup­pen­fin­dungs­pha­se von einer Mode­ra­ti­ons­hil­fe gelei­tet wer­den. Hier ist man mit den Vor­ar­bei­ten der ein­zel­nen Ag›s gut gerüs­tet und kann auf eine sta­bi­le Basis bau­en. Gera­de auch die enge Zusam­men­ar­beit mit dem kürz­lich gegrün­de­ten Bür­ger­treff, der an der Ent­wick­lung des Pro­jek­tes betei­ligt war, soll zu einem guten Gelin­gen im Pro­jekt Alte Bun­des­stras­se 4–10 beitragen.

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