GRätin Dr. Fischer-Wackes möchte im Rahmen der Fraktion der Grünen betonen, wie froh man ist, dass es der Gemeinde früh genug gelungen ist, den Wert des Grundstückes Alte Bundestrasse 4–10 zu erkennen, es nicht weiter zu vermarkten und es jetzt, wo der Wohnraum dringend benötigt wird, zur Verfügung zu haben.
Bedanken möchte sie sich bei den Aktiven des AG›s für den großen Einsatz, und die exzellente Arbeit . Besonders fruchtbar war die Zusammenarbeit mit Frau Schuhmacher, die es verstand mit Fachwissen und Talent die einzelnen Gruppen zu unterstützen, ohne sie in ihren eigenen Ambitionen zu sehr einzuschränken bzw. zu beeinflussen. Aufgrund des großen Engagements der Beteiligten waren zum Teil nur kleine Anregungen oder Anstöße nötig bzw. ausreichend, um die Arbeit flüssig zu halten.
Glücklich war der Umstand, dass im Rahmen der Projektentwicklung Begleitetes Wohnen zu Hause Frau Schumacher engagiert werden konnte. Hiermit wurde ein Stein ins Rollen gebracht, dessen Auswirkungen alleine durch die Nachbarschaftshilfe nicht hätten getragen werden können.
Dies sei die Basis und das Fundament für das Älter werden in Gundelfingen in den kommenden Jahren. Die Erhaltung der Lebensqualität und das möglichst lange selbstbestimmte Leben in den eigenen vier Wänden, die Normalisierung des Themas Wohnen im Alter steht im Vordergrund. Wenn man bedenkt, dass 95% der heutigen Generation 65+ in privaten Haushalten lebt und nur 5% des aktuellen Wohnungsbestandes altersgerecht ausgestattet ist, muss klar sein, dass Betreuungs- und Begleitangebote stärker als bisher auf das private Wohnen ausgerichtet sein müssen.
So gilt es, künftig altersgerechten Wohnraum zu schaffen. Das barrierefreie Leben zu Hause bleibt das Modell der Zukunft. Hierbei ist es wichtig, dass die soziale Einbindung in das bestehende Wohnumfeld und dessen gewachsenes Netzwerk im Vordergrund stehen muss. Innovative Wohnkonzepte wie das für das Grundstück Alte Bundesstrasse 4–10 angedachte Mehrgenerationenareal gilt es zu unterstützen. Solche Projekte fördern ein positives Altersbild in der Gesellschaft. Dies hilft Berührungsängste und Tabuisierungen abzubauen und schafft Raum für freiwilliges Engagement.
Es ist als eine positive Entwicklung zu werten, dass die Quote der älteren Menschen, die sich freiwillig engagieren, steigt. Eine große Gruppe stellen die jüngeren Alten dar, die vom Beruf in den Ruhestand wechseln und sich dann nach kurzer Zeit aktiv an der Gesellschaft beteiligen wollen, indem sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen einbringen. Um innovative Wohnkonzepte umsetzen zu können, bedarf es der Begegnung von Jung und Alt. Es bedarf des voneinander Lernens und des miteinander-aktiv-Seins. Pflege- und Betreuungsbedürftige leben neben aktiven Menschen unterschiedlicher Altersgruppen. So wird in Mehrgenerationenwohnarealen auch über die Angebote in gemeinschaftlich nutzbaren Räumen eine besondere Leistung in puncto Integration erreicht.
Die Integration einer Pflege-WG im Bauprojekt Bundesstrasse 4–10 wird dazu beitragen, Berührungsängste mit dementiell erkrankten Menschen abzubauen. Wohnen für Hilfe ist die Möglichkeit für Studenten, sich einzubringen, zu profitieren und ist zudem ein wundervolles Beispiel für generationsübergreifendes Handeln.
Die Kombination von U3/Ü3 und Senioren ist eine Chance für Kinder sozial emotionale Kompetenzen zu entwickeln, das Alter als etwas Selbstverständliches kennenzulernen und in seiner Vielfalt wahrzunehmen. Unsicherheit und Intoleranz wird vorgebeugt.
Gemeinschaftlich orientierte Wohnprojekte funktionieren dann besonders gut, wenn die unterschiedlichen Interessen bereits in der Gruppenfindungsphase von einer Moderationshilfe geleitet werden. Hier ist man mit den Vorarbeiten der einzelnen Ag›s gut gerüstet und kann auf eine stabile Basis bauen. Gerade auch die enge Zusammenarbeit mit dem kürzlich gegründeten Bürgertreff, der an der Entwicklung des Projektes beteiligt war, soll zu einem guten Gelingen im Projekt Alte Bundesstrasse 4–10 beitragen.
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