Hurra, die Tram ist fast da!

War das ein Fest für Gun­del­fin­gen, ein Volks­fest ! Jahr­zehn­te hat man auf die­sen Tag gewar­tet. 1991 hat der Gun­del­fin­ger Gemein­de­rat den Grund­satz­be­schluss für die Ver­län­ge­rung der Stra­ßen­bahn durch Gun­del­fin­gen hin­durch mit Anschluss an die S‑Bahn gefasst. Vor­her waren wir meh­re­re Male in Karls­ru­he und haben uns dort von den visio­nä­ren Gedan­ken und Umset­zun­gen der Ver­kehrs­be­trie­be inspi­rie­ren und über­zeu­gen lassen.Vor ca. 20 Jah­ren begann man dann mit der Erstel­lung der Mach­bar­keits­stu­die durch den ZRF (Zweck­ver­band Regio-Nah­ver­kehr Freiburg).Der jet­zi­ge Bau­bür­ger­meis­ter von Frei­burg, Herr Prof. Dr. Mar­tin Haag und die jet­zi­ge Che­fin der VAG Frau Dr. Hel­gard Ber­ger, waren damals sehr bemüht in der Regi­on eine ein­ver­nehm­li­che Pla­nung zu erzie­len. Es gab sehr unter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen der Tras­sen­füh­run­gen und auch in der Prio­ri­tät der ein­zel­nen Vor­ha­ben. Wir Grü­nen aller 3 Krei­se haben damals in vie­len Zusam­men­künf­ten umfas­send die ver­schie­de­nen Vor­stel­lun­gen und Wün­sche dis­ku­tiert. Für mich war das ein beson­de­res Erleb­nis, die­se geleb­te Basis­de­mo­kra­tie. Das Bau­vor­ha­ben, vom Sie­ges­denk­mal die Sanie­rung der Habs­bur­ger Stra­ße, in Zäh­rin­gen der Durch­stich unter der Güter­bahn­li­nie hin­durch, die Bach­ver­le­gung, die Sanie­rung und die Ver­län­ge­rung bis an die Orts­gren­ze von Gun­del­fin­gen und schließ­lich die Ver­län­ge­rung bis zum Bahn­hof Gun­del­fin­gen wur­de zu einem Bun­des­pro­jekt zusammengefasst.Die Kos­ten, 50 Mil­lio­nen. Für die schnel­le­re Umset­zung wur­de es wie­der in Ein­zel­ab­schnit­te auf­ge­teilt. Jetzt ist also der zwei­te Bau­ab­schnitt voll­endet, kaum zu glau­ben. Und wie geht es nun wei­ter? Eigent­lich war Gun­del­fin­gen  in der Pla­nung des ZRF bis 2018 mit drin. Der Land­kreis Emmen­din­gen woll­te aber die Elek­tri­fi­zie­rung der Breis­gau- S- Bahn nach Elz­ach vor­ge­zo­gen haben.  Für bei­des gleich­zei­tig rei­chen jedoch die finan­zi­el­len Mit­tel nicht. Da wir nicht wis­sen, wie es mit der finan­zi­el­len För­de­rung nach 2018 aus­se­hen wird, kam man im Leit­bild­pro­zess auf die Idee, erst ein­mal eine Ver­län­ge­rung nur bis zum Och­sen zu bean­tra­gen. Wir wis­sen ja wie lan­ge es dau­ern kann, bis ein Plan umge­setzt wird. Damit wäre Gun­del­fin­gen immens gehol­fen. 40% der Bevöl­ke­rung könn­te die Stra­ßen­bahn fuß­läu­fig errei­chen. Für die­sen Per­so­nen­kreis ent­fie­le das läs­ti­ge Umstei­gen. Park­mög­lich­kei­ten gibt es dort aller­dings nicht, da muss man an die Wen­de­schlei­fe fah­ren. Für die­sen Stre­cken­ab­schnitt ist der Grund­er­werb und die Pla­nung so gut wie abge­schlos­sen. Das heißt, die Plä­ne lie­gen in der Schub­la­de. Kos­ten für Gun­del­fin­gen ent­stün­den nicht.

Ich habe mich am Sams­tag mit eini­gen Gäs­ten aus Zäh­rin­gen und ande­ren Stadt­tei­len unter­hal­ten. Sie ver­stan­den die jet­zi­ge Pla­nung nicht und mein­ten, sie wür­den auch ger­ne mal nach Gun­del­fin­gen kom­men. Has­lach hat z.B.eine Bele­bung sei­nes Orts­zen­trums durch die Stra­ßen­bahn erfah­ren. Wir glau­ben, dass die Ängs­te unse­rer Geschäfts­in­ha­ber unbe­grün­det sind. Angst ist kein guter Rat­ge­ber. Man muss nach vor­ne schau­en und inno­va­tiv sein.

Wir sind gespannt wie die Bus­se ange­nom­men wer­den oder ob wir mit einem erhöh­ten moto­ri­sier­ten Indi­vi­du­al­ver­kehr inner­halb des Ortes rech­nen müssen.

Wir wol­len nicht undank­bar sein und freu­en uns natür­lich erst ein­mal über die Ver­bes­se­rung des ÖPNV- Angebotes.

Für die Fraktion

Gise­la Gabriel

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